Schlossstraße 22, 04774 Dahlen (Sachsen)

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Der Schlossbrand: Zerstörung und Wiederaufbau

Schloss Dahlen: Der Kampf gegen das Vergessen

Ab 1971 erstrahlte Schloss Dahlen in neuem Glanz: Unter Aufsicht des Denkmalamtes wurden die kostbaren Wandmalereien aufwendig restauriert. Der kulturelle und historische Wert des Schlosses und seiner Kunstschätze war unbestreitbar und wieder für alle sichtbar. Doch diese Zeit des Aufbruchs fand in der Nacht vom 20. März 1973 ein jähes Ende.

Ein Brand, ausgelöst durch einen defekten Ofenanschluss in den Internatszimmern des Dachgeschosses, fraß sich unerbittlich durch den historischen Dachstuhl und legte ihn komplett in Schutt und Asche. Obwohl die lokalen Feuerwehren fast zwei Wochen lang tapfer kämpften, um die letzten Glutnester zu löschen, konnte die Zerstörung des Daches und des Obergeschosses nicht verhindert werden. Einzig ein Wunder bewahrte die Menschen vor Verletzungen.

Was folgte, war eine weitere Katastrophe: Eilig anberaumte Abrissarbeiten, die nicht mit dem Denkmalamt abgestimmt waren, zerstörten mit einer Abrissbirne weitere Teile des Obergeschosses und der Kaminzüge. Dabei wurde auch wenig Rücksicht auf die Kunstschätze im Erdgeschoss genommen, die den Brand überlebt hatten.

Eine nur unzureichende Notsicherung und ein schnell verwittertes Notdach führten dazu, dass das Schloss fast 30 Jahre lang den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert war. Jahr für Jahr schwand die einstige Pracht. Besonders traurig: Der Weiße Saal, der vom Brand kaum in Mitleidenschaft gezogen war, verlor ebenfalls Stück für Stück seine Dekorationen und Wandmalereien.

Erst die politische Wende im Jahr 1990 brachte eine Kehrtwende. Von der einstigen Pracht des Dahlener Schlosses war nur noch eine Ruine übrig – ohne Dach, ohne obere Geschosse, ohne Fenster. Doch in letzter Sekunde konnte ein geplanter Abriss der Ruine verhindert werden.

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde Schloss Dahlen erneut unter Denkmalschutz gestellt. Ab 1994 begannen unter der Ägide des Landesdenkmalamtes erste Notsicherungsarbeiten. Dazu gehörte der Einbau spezieller Spannkeramikdecken, deren Konstruktion Sie hier im Vestibül nachvollziehen können. Eine vollständige Abdichtung des Notdaches gegen Regen und Feuchtigkeit erfolgte jedoch erst im Jahr 2009.

Im selben Jahr wurde auch der Schloss- und Parkverein Dahlen e.V. gegründet. Dank des unermüdlichen Engagements unserer Vereinsmitglieder ist es uns bis heute gelungen, das Dach dauerhaft dicht zu halten und alle Räume im Schloss wieder sicher zugänglich und nutzbar zu machen. Diese Geschichte ist ein beeindruckendes Zeugnis des bürgerschaftlichen Engagements und der Entschlossenheit, unser kulturelles Erbe zu bewahren.

Unsere nächste Station ist das Treppenpodest des großen Treppenhauses. Hier erfahren Sie mehr über seine einzigartige Gestaltung und den Künstler dahinter.